
Weltweiter Anstieg der Internet-Blockaden: Ein alarmierender Trend
Im Jahr 2024 erlebte die Welt eine besorgniserregende Zunahme von Internet-Blockaden, die von Regierungen und Akteuren im Konfliktbereich genutzt wurden, um die Informationen zu kontrollieren und Zensur auszuüben. Der jährliche Shutdown-Bericht der NGO Access Now bringt Licht in diese ernsten Menschenrechtsverletzungen und dokumentiert unglaubliche 296 Internetschaltungen in 54 Ländern. Das ist eine Steigerung von 35 % gegenüber dem Vorjahr und ein besorgniserregendes Zeichen dafür, dass der Zugang zum Internet zunehmend als Waffe eingesetzt wird.
Die wichtigsten Täter: Myanmar und Indien
Insbesondere hervorzuheben ist, dass Myanmar im Jahr 2024 Indien bei der Zahl der Shutdowns überholt hat. Mit 85 dokumentierten Sperren führt es die Liste an, gefolgt von Indien mit 84 und Pakistan mit 21. Diese Veränderung ist bemerkenswert, da Indien zuvor als der Haupttäter galt. Die Militärdiktatur in Myanmar zeigt, wie autoritäre Regime zunehmend Gewalt gegen ihre Bevölkerung einsetzen, indem sie den Zugang zu Informationen unterdrücken, selbst wenn dadurch Menschenleben gefährdet werden.
Shutdowns als Werkzeuge der Unterdrückung
Die Analyse belegt, dass Internetabschaltungen nicht nur in Krisensituationen, sondern auch während friedlicher Proteste und Wahlen häufig eingesetzt werden. Insgesamt 74 der Shutdowns waren Aufforderungen der Regierung, um Bürgerproteste zu unterdrücken, was die fragilen Grundlagen demokratischer Prozesse untergräbt. Ein besonders beunruhigendes Verhalten wurde bei der Zensur der Medien während Wahlen festgestellt, wo in 12 Fällen das Internet abgestellt wurde.
Internetzugang: Eine Waffe oder ein Menschenrecht?
Die Berichte verdeutlichen, dass der Zugang zum Internet zunehmend als Waffe gegen die Bevölkerung eingesetzt wird. 72 Shutdowns fielen mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen wie der Tötung von Protestierenden in Bangladesch zusammen. In Konfliktgebieten führt das Fehlen von Internetverbindungen zu einem Mangel an Hilfe und Unterstützung, was die Gefahren für Zivilisten erheblich erhöht. Der Zugang zu Informationen ist entscheidend, um Schutz zu bieten, und die Zensur hat katastrophale Auswirkungen.
Globale Reaktionen und der Kampf gegen Shutdowns
Trotz der besorgniserregenden Entwicklungen gibt es auch Fortschritte im Kampf gegen Internetabschaltungen. Die #KeepItOn-Koalition arbeitet aktiv daran, breite Koalitionen aus Regierungen, Zivilgesellschaft und der internationalen Gemeinschaft aufzubauen, um Druck auf Regierungen auszuüben, die den Internetzugang unterdrücken. Verschiedene Dokumentationen und Berichte sollen dabei helfen, das Bewusstsein für die schwerwiegenden Folgen von Shutdowns zu schärfen und für die Rechte der Menschen im Cyberspace zu kämpfen.
Schlussfolgerung: Maßnahmen zur Wahrung der digitalen Freiheit
Die jährlichen Berichte über Internetabschaltungen sind nicht nur Zahlen; sie sind die Geschichten von Menschen, die in der Dunkelheit leben. Es ist dringend notwendig, dass Regierungen, internationale Organisationen und Bürger zusammenkommen, um eine unerschütterliche Front gegen diese Verletzung fundamentaler Menschenrechte aufzubauen. Nur durch eine kollektive Anstrengung kann die digitale Freiheit für alle Menschen gewährleistet werden.
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