
Die Dringlichkeit einer stabilen Telematikinfrastruktur für die Gesundheitsversorgung
Das Gesundheitswesen in Deutschland steht vor einer großen Herausforderung: Die Telematikinfrastruktur (TI), das digitale Rückgrat der modernen Patientenversorgung, zeigt ernsthafte Mängel in der Verfügbarkeit. Dieser Aufruf der Ärzte ist nicht nur ein Hilferuf, sondern auch eine Warnung vor den gravierenden Folgen, die solch instabile Systeme für die Patientenversorgung haben können.
Hintergrund der Problematik: Was steckt hinter den Ausfällen?
Die jüngsten Ausfälle der TI, darunter eine siebeneinhalbstündige Störung, betrafen etwa 45.000 Einrichtungen im Gesundheitswesen. Während die Öffentlichkeit oft nur über die Symptome informiert wird, bleibt die Anteilsmenge an unzureichenden Erklärungen vonseiten der Betreiber oft verborgen. Ärzte und apotheken sind sich einig: Die Mängel sind seit Jahren bekannt, doch die notwendigen Schritte zur Verbesserung werden aus verschiedensten Gründen nicht umgesetzt.
Statistische Daten und Auswirkungen auf die Praxen
Eine Auswertung der Ausfälle zwischen dem 29. April 2025 und dem 9. Juli 2025 zeigt, dass die ePA (elektronische Patientenakte) nur eine Verfügbarkeit von rund 96 % hatte. Das bedeutet, dass Nutzern über 67 Stunden lang der Zugang zu wichtigen Informationen verwehrt blieb — das entspricht 14,5 Tagen im Jahr. Für Ärzte, die ab Oktober verpflichtet sind, Patientendaten über die ePA zu verwalten, ist dies besonders beunruhigend.
Vergleich zu anderen kritischen Infrastrukturen
Weltweit existieren Standards für die Verfügbarkeit kritischer Infrastrukturen, die bei über 99,9 % liegen. „In anderen Bereichen, wie der Energieversorgung, ist das eine Selbstverständlichkeit“, stellt Dr. Sibylle Steiner fest. Warum ist die Gesundheitsversorgung da eine Ausnahme? Die Antwort könnte in einem komplexen Zusammenspiel von Bürokratie, ungenügender Regulationskontrolle und mangelnder Sensibilität der Dienstleister liegen.
Berufshaftpflicht und Verantwortung der Anbieter
Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Ärzten, sondern auch bei den Anbietern der TI. Ärzte können ihren Patienten nicht adäquate Behandlungen anbieten, wenn die für die Behandlungen benötigten Systeme constant versagen. Die Geschädigten sind am Ende die Patienten, die auf Zuverlässigkeit angewiesen sind, um rechtzeitig die nötige Versorgung zu erhalten.
Was fordern die Ärzte?
Die Ärzte fordern eine deutliche Verbesserung der Verfügbarkeit als eine Voraussetzung für eine effiziente und zeitgerechte Patientenversorgung. Die Umstellung auf eine hochverfügbare Infrastruktur könnte nicht nur der Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern zugutekommen, sondern auch das gesamte Gesundheitssystem stärken.
Die Rolle der Bürger und der Datenschutz
Die Diskussion um die TI ist nicht nur eine technische; sie wirft auch Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit auf. In einer Zeit, in der individuelle Daten immer mehr in den Mittelpunkt rücken, ist es wichtig, dass Bürger gut informiert sind, um sowohl ihre eigenen Daten zu schützen als auch die ihnen zustehende Qualität in der Gesundheitsversorgung zu fordern.
Schlussfolgerung: Welche Maßnahmen sind erforderlich?
Um die Kontrolle über die eigenen Daten zurückzugewinnen und sicherzustellen, dass die Gesundheitstechnologie uns dient und nicht behindert, ist es unerlässlich, die Forderungen der Ärzte ernst zu nehmen. Um diesen Wandel zu unterstützen, sollten Bürger aktiv nach Informationen suchen und sich engagieren. Damit es effektiv gelingen kann, Kontrolle über eigene Daten zurückzugewinnen, bleiben Sie stets aktuell informiert - eintragen und Wissen erhalten.
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