
Geld zurück vom Finanzamt: So setzen Sie Therapiekosten ab
Sie haben möglicherweise gehört, dass Psychotherapiekosten hoch sein können und oft vom eigenen Geld getragen werden müssen, besonders wenn es um psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen geht. Aber wussten Sie, dass es Wege gibt, diese Kosten vom Staat zurückzuerhalten? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie das funktioniert.
Steuerliche Anerkennung von Therapiekosten: Was sollten Sie wissen?
Therapiekosten können nur dann steuerlich abgesetzt werden, wenn sie als Krankheitskosten anerkannt sind. Um dies zu erreichen, müssen spezifische Anforderungen erfüllt sein. Eine psychotherapeutische Sprechstunde vor Beginn der Therapie ist notwendig, um die medizinische Notwendigkeit zu bestätigen. Diese ist besonders wichtig, wenn die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten übernehmen sollen.
Privatzahlung an Therapeuten ohne Kassenzulassung
Leider sind Plätze bei kassenzugelassenen Therapeuten oft sehr begrenzt. Viele Menschen sehen sich gezwungen, auf Privatpraxen auszuweichen, wo sie die Behandlungskosten selbst tragen müssen. Hierbei ist zu beachten, dass einige Versicherungen einen Teil der Kosten übernehmen. Beamte können oft bis zu 50 Prozent der Ausgaben durch Beihilfe zurückerhalten, aber eigene Zahlung bleibt ein wichtiger Punkt. Kosten, die nicht von der Krankenkasse abgedeckt sind, können steuerlich abgesetzt werden, vorausgesetzt, es liegt eine medizinische Notwendigkeit vor, die durch ein Attest belegt wird.
Die Rolle der Approbation bei steuerlichen Absetzbarkeiten
Nicht jede Therapiesitzung ist steuerlich absetzbar. Behandlungen dürfen nur von anerkannten und approbierten Psychotherapeuten durchgeführt werden. Kosten für Coaching oder Paartherapien sind hiervon ausgeschlossen. Dies bedeutet, dass sich Patienten, die überlegen, eine Therapie anzufangen, auch über die Zulassungen und Arten der Therapien informieren sollten, um sicherzustellen, dass ihre Ausgaben steuerlich anerkannt werden können.
Steuerliche Ersparnisse durch außergewöhnliche Belastungen
Das deutsche Steuerrecht erlaubt es, Therapiekosten als außergewöhnliche Belastungen abzusetzen. Dies gilt allerdings nur, wenn die Kosten einen bestimmten Eigenanteil übersteigen—eine festgelegte Schwelle, die von Einkommen und familiären Verhältnissen abhängt. Bei hohen Gesamtkosten kann es schnell dazu führen, dass die Eigenanteile überschritten werden, sodass eine steuerliche Erstattung möglich ist. Zusätzlich können auch Fahrtkosten in Höhe von 30 Cent pro Kilometer geltend gemacht werden, was eine erhebliche Entlastung darstellen kann.
Sorgfältige Dokumentation ist Pflicht
Um die steuerlichen Vorteile in Anspruch zu nehmen, müssen Sie sämtliche Rechnungen und Zahlungsbelege aufbewahren. Das Finanzamt verlangt Nachweise für alle Ansprüche. Eine sorgfältige Dokumentation kann Ihnen helfen, die Rückerstattung zu maximieren und Schwierigkeiten mit dem Finanzamt zu vermeiden.
Fazit: Nutzen Sie Ihr Recht auf Rückerstattung
Die Möglichkeit, Therapiekosten steuerlich abzusetzen, ist ein oft übersehener Vorteil für viele Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden. Indem Sie informierte Entscheidungen treffen und die notwendigen Schritte unternehmen, können Sie wieder Kontrolle über Ihre finanziellen Ausgaben gewinnen.
Damit es effektiv gelingen kann, Kontrolle über eigenen Daten zurück zu gewinnen, bleiben Sie stets aktuell informiert - eintragen und Wissen erhalten.
Write A Comment