Die Aufregung um Rings Gesichtserkennung: Chancen und Risiken
Ein neues Überwachungspaket steht vor der Tür und es trägt den Namen "Familiar Faces". Amazon plant, diese Gesichtserkennungstechnologie in die Ring-Kameras zu integrieren. Bei dieser Technologie werden Gesichter erfasst, um vertraute Personen zu identifizieren. Die Bedenken? Diese Technologie könnte die Privatsphäre von Millionen verletzen.
Was bedeutet "Familiar Faces"?
Die von Ring angebotene Funktion "Familiar Faces" erfordert, dass der Benutzer eine Liste von Gesichtern von Personen erstellt, die er identifizieren möchte. Doch zur Übermittlung dieser Informationen müssen die Kameras jedes Gesicht einfangen, das in ihren Sichtbereich kommt. Dies könnte aber auch unbeteiligte Passanten oder diensthabende Zusteller umfassen, die dann ohne Zustimmung in einer Datenbank erfasst werden. Laut Mario Trujillo von der Electronic Frontier Foundation (EFF) verletzen solche Praktiken definitiv Gesetze über biometrische Daten, die ein ausdrückliches Einverständnis vorsehen.
Ein rechtlicher Albtraum?
Amazons Überblick zur Datenschutzpolitik klingt vage. Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Wie die EFF aufzeigt, könnte das Unternehmen rechtliche Probleme bekommen, ähnlich wie Google und Facebook, die für die illegalen Erfassungen biometrischer Daten hohe Strafen zahlen mussten. Amazon hat bereits entschieden, dass "Familiar Faces" nicht in die Bundesstaaten Illinois und Texas eingeführt wird. Dies lässt vermuten, dass das Unternehmen sich der Rechtsprobleme bewusst ist, die durch seine neue Funktion hervorgerufen werden könnten.
Die gesellschaftlichen Implikationen einer Überwachungstechnologie
Der Einsatz solcher Technologien hat auch seit jeher zu Diskriminierung und massenhafter Überwachung geführt. Gesichts-Scans können Menschen rassistisch diskriminieren, da viele Technologien, wie sie von Ring verwendet werden, in ihren Algorithmen voreingenommen sind. Diese Gesichtserkennung könnte also nicht nur als Sicherheitsmaßnahme dienen, sondern auch viel weitreichendere, potenziell schädliche Folgen für die Bürger haben. Zum Beispiel: In New Orleans wurden Beweise erbracht, dass Gesichtserkennung zur massenhaften Überwachung von Bürgern eingesetzt wurde.
Eine Bedenkenträger-Perspektive
In Anbetracht der Probleme, die mit dieser Art von Überwachung verbunden sind, haben sowohl Technologen als auch Rechtsexperten Alarm geschlagen. Sen. Ed Markey (D-Mass.) hat bereits Amazon gedrängt, seine Pläne aufzugeben. Sein Argument ist klar: Selbst wenn Benutzer der Verwendung der Funktion zustimmen, leiden unbeteiligte Dritte unter solchen Technologien ohne jegliche Benachrichtigung oder Zustimmung. Dies wirft ernste moralische und rechtliche Fragen auf.
Ein Aufruf zur Wachsamkeit
Die potenziellen Gefahren durch Überwachungstechnologien sind nicht nur hypothetisch. Datenschutzgesetze werden aktuell ausgeschöpft, jedoch müssen Verbraucher aktiv werden, um ihre Privatsphäre zu schützen. Einzelpersonen müssen sich bewusst werden, welche Daten sie zur Verfügung stellen und wie Unternehmen diese nutzen. Das ist besonders wichtig in einer Zeit, in der der Technologiemarkt sich schnell ändert und häufig ethische Standards ignoriert werden.
Handlungsaufforderung
Es ist wichtig, informiert zu bleiben. Wenn Sie an den Entwicklungen solcher Technologien interessiert sind und wie sie Ihr Leben betreffen können, engagieren Sie sich und unterstützen Sie Organisationen wie die EFF, die für den Datenschutz kämpfen. Nur durch Aufmerksamkeit und Engagement kann eine positive Richtung in der digitalen Landschaft erreicht werden.
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