
Die Notwendigkeit der globalen Perspektive in der EU-Tech-Politik
In einer Welt, in der Technologie untrennbar mit unseren gesellschaftlichen Strukturen verbunden ist, eröffnet die Initiative zum “Global Majority House” in Brüssel Chancen, bisher unterrepräsentierte Stimmen in die EU-Tech-Politik einzubringen. Die Aktivistin Nighat Dad hat das Ziel, die Perspektiven der globalen Mehrheit, zu der 85 Prozent der Weltbevölkerung zählen, zu stärken. Ihr Ansatz verdeutlicht, wie essenziell es ist, nicht nur die Ansichten europäischer Entscheidungsträger, sondern auch internationale Meinungen in den Diskurs einzubringen.
Hintergrund: Wer ist die globale Mehrheit?
Der Begriff “Globale Mehrheit” erstreckt sich über Menschen aus Afrika, Asien, indigenen Völkern und lateinamerikanischen Herkunft. Diese Bevölkerungsschichten sind durch historische Benachteiligungen und Marginalisierung in der globalen politischen und technologischen Arena oft übergangen worden. Dad beschreibt die Relevanz dieser Stimmen als entscheidend, um eine umfassendere Sicht auf Fragen der digitalen Rechte und ethischen Regulierung von Plattformen zu erhalten.
Die Gefahren von Zensur
Nighat Dad warnte vor der Gefahr der Zensur, die im Namen der Internetregulierung auftreten kann. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit der Digital Rights Foundation weiß sie, dass viele Landeregierungen Vorschriften erlassen, die mehr zur Kontrolle als zur Unterstützung der Menschenrechte beitragen. Sie führt aus, dass die Instrumentalisierung solcher Gesetze oft dazu genutzt wird, die Meinungsfreiheit einzuschränken und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Globale Zusammenarbeit ist entscheidend
Die Problematik einer globalen Sichtweise in der Technikpolitik ist, dass viele entscheidende Plattformen von Akteuren geleitet werden, die nicht aus dem globalen Süden stammen. Dies führt zu einem Missverhältnis in der Repräsentation und Erkennung der Bedürfnisse diverser Nutzergruppen. Die von Nighat Dad geforderte Zusammenarbeit ist essenziell, um den globalen Dialog über digitale Rechte und den Einfluss von Tech-Giganten zu fördern.
Der Einfluss von Regierungen und Plattformen
Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist die unklare Zusammenarbeit zwischen Regierungen und digitalen Plattformen. Ein Beispiel hierfür ist die Überwachung und Regulierung, die Regierungseingriffe ermöglicht, während sie gleichzeitig die Nutzerrechte gefährdet. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Gesetze und Vorschriften entwickelt werden, und die notwendige Diskussion darüber reflektiert nicht den globalen Nutzerbestand.
Schlussfolgerungen für die Zukunft: Zu versäumen gibt es nichts
Der Weg zur Schaffung eines Global Majority House wird nicht einfach sein. Trotzdem ist das Bedürfnis nach einer inklusiveren Haltung zur Technologie und zu digitalen Rechten dringlicher denn je. Durch die Etablierung einer globalen Perspektive könnten möglicherweise fundierte Entscheidungen zur Regulierung getroffen werden, die tatsächlich die Lebensrealität der Mehrheit der Weltbevölkerung widerspiegeln.
Es ist entscheidend, wachsam zu bleiben und sich über Entwicklungen in der digitalen Landschaft zu informieren. Nur so können BürgerInnen, Unternehmen und Organisationen sicherstellen, dass ihre Daten beschützt bleiben und ihre Stimmen in der EU-Politik Gehör finden. Damit es effektiv gelingen kann, Kontrolle über eigenen Daten zurück zugewinnen, bleiben Sie stets aktuell informiert - eintragen und Wissen erhalten.
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